Was ist diese „twerXout“ ?

Noch 2017 hat sich jeder am Kopf gekratzt, die Augen verdreht oder geschmunzelt, während man das Wort „twerXout“versucht hat zu zerlegen. Es soll, „twerk“ und „workout“ vereinen, hieß es. Ooookkkaayyyyyy. Wenn man überhaupt wusste was Twerking eigentlich sein soll, ist man dem doch eher mit Abstand begegnet. Doch die anfängliche Skepsis einiger Leute, hat uns natürlich nicht sonderlich gestört. Wer nicht will, der hat schon – und sie hatten es lang genug. Denn seit langer langer Zeit gab es in der Tanz-Fitness-Branche nur einen Spitzenreiter: ZUMBA. Von Zumba-Basic über Zumba Pro, Zumba Rhythm 1/2, Zumba Gold, über Zumba Kids, Zumbini´s und sogar Aqua Zumba. ALLES! Seit den späten 90gern und in Europa eher ab 2005, rockt also Zumba die Fitnessstudios, Tanzschulen und Vereine auf der ganzen Welt. Nebenbei gibt es noch Programme wie SALSATION, BOLLYX, Jazzercice oder die tänzerischen Programme von Les Mills, SH´BAM & BODYJAM (uvm.) die oben mitmischen oder es zumindest versuchen.

Die Auswahl ist also riesig. Aber habt ihr jemals im Studio ein Konzept gesehen, welches die modernsten und aktuellsten aller Tänze und Musikgenres vereint? Nö. Zumindest nicht zu der Zeit, schon gar nicht in Europa, wenn dann offensichtlich wenig erfolgreich, vor allem nicht mit Twerking oder in dieser Kombination. Und wir sprechen hier von fest etablierten Programmen in der FITNESS-BRANCHE, nicht die normalen Twerk-Basic oder Choreografie–Kurse á la Lexy Panterra. Wir sprechen von einem Dance-Fitness-Programm im Sinne von Zumba, Salsation, Les Mills und Co., einem Follow-The-Leader-Like Kurs neben Bauch-Beine-Po und Yoga in einem Fitnessstudio. Nein, gibt es nicht.

Was also aktuell in den Clubs tönte und in den Herzen schlug, schnappten wir schnell auf und machten uns an die Arbeit es hübsch, effektiv und sinnvoll zu verpacken. Latin Dance war für uns gestern, heute ist Dancehall, Afrobeats, Urban Reggaeton, Brazilian Funk, Hip Hop, und Trap angesagt! Shake it Mami! Aber das war in Gedanken einfacher als in Realität, denn Twerk hatte seinen schmutzigen Ruf tief verankert. Okay, kein Problem – dann müssen wir dem eben ein neues Image verleihen. Noch so eine leichte Aufgabe – Nicht!  Ein neues Image bedeutete: aus vulgär sollte süß werden, von schmutzig zu fröhlich, aus einfach „Popo wackeln“ sollte ein effektives Workout werden. Es muss einen Fitnesscharakter haben, die reiche Kultur hinter den Tänzen aufzeigen und Spaß machen vor allem.

There we go …

monatelang feilten wir also an dem logischstem Kursablauf. Die Kursteilnehmer sollten in 60 min twerXout® Kurs zumindest eine Idee bekommen wie das Twerking funktioniert und die Angst verlieren vulgär rüberzukommen, sollten coole Steps aus Dancehall, Afro, Hip Hop usw. lernen, gleichzeitig den Körper formen mit Fitnessübungen wie Squats, Lunges, Burpees etc. kombiniert mit Twerking-Bewegungen, dabei viel schwitzen, Kalorien verbrennen und die Koordination, sowie Kondition fördern. Zusätzlich sollten sich die Teilnehmer mit ihrem Körper anfreunden, vor allem Frauen ihren Körper lernen zu lieben, ihre Kurven in Szene setzen, ausgelassen und frei zu tanzen und sich sexy fühlen. Es sollte also nicht nur gut für den Körper sein, sondern auch für die Seele und insbesondere für das Selbstbewusstsein und das eigene Körpergefühl. Das ALL-IN-ONE Packet also. Man könnte meinen etwas zu viel des Guten, war uns aber egal! Manchmal muss man es einfach durchziehen und mutig sein.

Voller Tatendrang also das Workout fertig gestaltet und in Hannover dann zum ersten Mal am lebenden Objekt getestet. Es waren zwar nur 5 Leute beim ersten Workshop, aber die fanden es schon mal toll (LOL). Okay, wir also ran an die Vermarktung in unserer Region und haben tatsächlich recht schnell eine Fitnessstudiokette (das liebe Fitness Future) gefunden, was sich gerne auf ein Experiment eingelassen hat. Und BOOM – nach dem ersten twerXout® Spezialkurs rannten die Kursteilnehmerinnen zum Kurskoordinator/Leiter des Studios und bettelten nach der festen Einführung im Kursplan. Das wurde innerhalb von Wochen eingeführt – danke an der Stelle nochmal 😉

Das war dann wohl unser erster Erfolg. Fühlt sich gut an zurückzudenken.
Mehr im nächsten Blog-Post, danke !